Jutta und Kai und ihr Wahrheitsanspruch im Fall ‚Motel in Pfäffikon

Jutta und Kai sind seit gut zehn Jahren ein Paar. Sie lieben es Geschichten zu erzählen. Manchmal sind es gemeinsame Erlebnisse, manchmal aber auch nur Ideen für Ausflüge, die sie beispielsweise Mal realisieren wollten, aber dann trotzdem einen Grund fanden dies nicht zu tun. Ein gutes Beispiel dafür ist die Geschichte vom Motel in Pfäffikon, die sie seit ungefähr sechs Jahren zu erzählen pflegen. Man muss bemerken, dass die zwei in Freienbach wohnen, also genau ein Dorf weiter. Sie mochten schon immer die Idee einmal in einem Hotel oder Motel zu schlafen, das mehr oder weniger vor ihrer Haustüre steht. Die präzise Idee zu jenem in Pfäffikon hatten sie, als sie gemeinsam in ihrem Bett im eigenen Schlafzimmer lagen und trotz später Stunde nicht schlafen konnten. Würde das wohl besser funktionieren in einem Motel in Pfäffikon, also in dem Motel in Pfäffikon, da es ja nur das eine gibt. Gesehen hatten die beide die erwähnte Unterkunft nur von draussen, was aber schon ein ungefähres Bild vermittelte, was drinnen zu erwarten ist.

 

Kleine Zimmer, davon die Hälfte mit einem Balkon. Jene in Richtung Bergseite müssen wohl auch günstiger sein, da sie keinen Balkon besitzen und eher schattig sind. Also, wir entscheiden uns für die besser ausgestatteten Zimmer für unseren Aufenthalt. Wir würden da liegen, es ist Sonntag. Dies ist wichtig, da unsere Lieblings – Fernsehsendung genau dann läuft. Wie komfortabel dies auf einem alten Röhrenbildschirm – Fernseher zu schauen, da wir uns zuhause immer mit dem kleinen 13-Zoll-Laptop von Jutta begnügen. Einen Fernseher wollten wir aus diversen Gründen nie anschaffen. Kai hatte dann die Idee mit den Pflanzen, die beide am sterben sind. Die eine vertrocknet und die andere verfault. Bei jedem Mal, wenn sie die Geschichte neu erzählen, kommt ein weiters Detail zum Motel in Pfäffikon dazu.

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